Hintergrund

Überblick zu wichtigen Elementen der Entwicklung des Paketpost-Areals. Weitergehende Informationen zum Masterplan finden Sie auf den Seiten der Stadt München.

Allgemeine Informationen

Das etwa 8,7 Hektar große Areal um die Paketposthalle wurde 2018 von der Deutschen Post an die Büschl Unternehmensgruppe verkauft. Sie hat das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron mit der konzeptuellen Entwicklung des Gebiets beauftragt. Ziel ist die Entwicklung eines lebendigen Quartiers, in dem Gewerbe, Wohnen und Freizeit für alle Altersgruppen vereint ist. Im Juli 2019 wurde der erste Masterplanentwurf der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben der Nutzung der Paketposthalle als Freiraum für Veranstaltungen und Begegnungen, zeichnet sich der Entwurf durch zwei Hochhäuser an der südwestlichen Ecke der Halle aus. Im Oktober 2019 hat der Stadtrat die Aufstellung des Bebauungsplans auf Grundlage des Masterplans beschlossen. Allerdings wurden damals Überarbeitungen und Weiterentwicklungen des Masterplans angeregt. Der überarbeitete Masterplan bildet die Grundlage für das kommende Bürger*innengutachten und die vorgelagerten Beratungen in den Planungszellen.

Paketposthalle

Einen besonderen Status hat die Paketposthalle, die seit 1996 unter Denkmalschutz steht. Nach Wegzug der Post soll das Briefzustellzentrums entfernt und die Paketposthalle frei zugänglich werden. Die Pläne von Herzog & de Meuron sehen vor, dass sie als Begegnungsort den Mittelpunkt des Areals bildet. In der Halle soll ein öffentlicher Freiraum entstehen, der die Möglichkeit für unterschiedliche Nutzungen bereitstellt: Neben zeitlich begrenzten Kulturveranstaltungen sollen dort auch Sportveranstaltungen, Märkte und Feste ihren Platz finden.

Ein Kapitel des Bürger*innengutachtens wird sich intensiver mit verschiedenen Möglichkeiten der Nutzung der Paketposthalle beschäftigen. Hierfür werden den teilnehmenden Bürger*innen verschiedene Nutzungsszenarien vorgestellt, auf deren Grundlage sie ihre Empfehlungen aussprechen können.

Hochhäuser

Die meiste Aufmerksamkeit in der Diskussion des Masterplans haben die zwei Hochhäuser südwestlich der Paketposthalle erhalten. Mit einer derzeit vorgesehenen Höhe von ca. 155 Metern wären sie die höchsten Gebäude Münchens. Da unklar ist, wie die Türme die Sichtbeziehungen vor Ort und das Stadtbild Münchens im Allgemeinen verändern, gibt es viele Diskussionen sowohl in der Bevölkerung als auch unter Expert*innen über den Bau der Türme. Neben der Höhe ist auch die nachhaltige Gestaltung der Hochhäuser ein wichtiges Thema. Dazu gehören zum Beispiel der klimaschonende Bau und Betrieb sowie die Nutzung der Türme.

In den Planungszellen wird eine eingehende Auseinandersetzung mit den Hochhäusern erfolgen. Dabei werden die Bürgergutachter*innen auch die Möglichkeit erhalten, Empfehlungen für die Höhe der Gebäude zu formulieren.

Gestaltung des öffentlichen Raums

Wie bereits erwähnt, soll das Paketpost-Areal nicht nur von den Anwohner*innen genutzt werden, sondern für alle Münchner*innen zu einem attraktiven Begegnungs- und Aufenthaltsort werden. Hierfür spielt die Gestaltung des öffentlichen Raumes im Quartier eine wichtige Rolle. Als zentraler Zugang und Aufenthaltsbereich sind derzeit zwei Plätze an der westlichen Ecke der Paketposthalle vorgesehen. Sie werden durch die Türme der Hochhäuser räumlich getrennt und autofrei gestaltet. Nach den Plänen von Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten werden die Plätze größtenteils befestigt sein, sollen aber durch vereinzelte Baumgruppen aufgelockert werden.

Neben der Planung der Plätze wird sowohl die Gestaltung der 15 Meter breiten autofreien Gassen zwischen den Wohnhäusern als auch der südlich gelegenen Promenade zwischen Hirschgarten und Postwiese Gegenstand der Diskussionen in den Planungszellen sein. Dabei soll überlegt werden, wie die vorgesehene Nutzung durch Geschäfte und Gastronomie mit einer ansprechenden Gestaltung durch Pflanzen und Sitzgelegenheiten kombiniert werden kann.

Mobilität

Für die Erschließung des Quartiers spielt die Gestaltung des Verkehrs im und um das Areal eine wichtige Rolle. Der Masterplan sieht derzeit vor, das Gebiet größtenteils autofrei zu gestalten, sodass im Areal vornehmlich Fußgänger*innen und Radfahrer*innen anzutreffen sein werden. Zukünftige Besucher*innen sollen hauptsächlich die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, um in das Quartier zu gelangen. Hierfür sehen die Pläne von Herzog & de Meuron die Anbindung des Areals über den S-Bahnhof Hirschgarten im Süden, die Tram im Norden und Busse im Westen vor. Um zusätzlich eine Anbindung für Autos, Busse und den Lieferverkehr zu ermöglichen, soll das Gebiet durch eine dreistöckige Tiefgarage unterkellert werden.

Die verkehrliche Erschließung des Quartiers wird ebenfalls Thema des Bürger*innengutachtens sein. Das Mobilitätskonzept des Masterplans wird den Teilnehmenden vorgestellt. Die Bürgergutachter*innen werden die Gelegenheit haben, Empfehlungen für dieses Themengebiet auszusprechen.

Angebote und Infrastrukturen im neuen Stadtquartier

Die Angebote und Infrastrukturen im Quartier tragen maßgeblich zu seiner Attraktivität sowohl für Anwohner*innen als auch Besucher*innen bei. Aktuell ist vorgesehen, im Paketpost-Areal Wohnungen und Büroflächen zu schaffen sowie Einzelhandel, Gastronomie und kleinteilige Handwerks- und Manufakturbetriebe anzusiedeln. Zusätzlich sind im Masterplan soziale Infrastrukturen vorgesehen. Die Planungen sehen derzeit die Schaffung von sechs Kindertageseinrichtungen und einer Pflegeeinrichtung vor. Des Weiteren sind Räumlichkeiten für einen Nachbarschaftstreff eingeplant.

Die anwesenden Bürgergutachter*innen sollen sich in den Planungszellen mit den vorgesehenen Angeboten und Infrastrukturen vertraut machen und gemeinsam überlegen, wie sie umgesetzt werden sollen und was gegebenenfalls noch fehlt. Ihre Empfehlungen zu diesem Themenbereich werden ebenfalls im Bürger*innengutachten festgehalten.