Teilnehmer*innen Infos

Im Folgenden haben wir Informationen zu häufig gestellten Fragen zusammengestellt.

Wie funktioniert die Zufallsauswahl der Teilnehmer*innen?

Um sicherzustellen, dass nicht nur betroffene Bürger*innen an den Planungszellen teilnehmen, wird eine Zufallsstichprobe aus dem Melderegister gezogen, bei der Einwohner*innen aus dem gesamten Stadtgebiet, die älter als 14 Jahre sind, berücksichtigt werden. Die ausgewählten Personen erhalten eine Einladung zur Teilnahme an den Planungszellen. Bei der Anmeldung wird darauf geachtet, dass die Teilnehmenden einen Querschnitt der Stadtgesellschaft abbilden und Bewohner*innen aller Münchner Bezirke in den Planungszellen vertreten sind.

Wie werden die Themen in der Planungszelle bearbeitet?

In der Regel werden in Planungszellen komplexe, oftmals auch umstrittene Fragen bearbeitet. Um eine sinnvolle Auseinandersetzung mit vielschichtigen Themen zu ermöglichen, wird das Thema einer Planungszelle in geeignete Unterthemen aufgeteilt, die aufeinander aufbauen. Üblicherweise ist jedem Unterthema eine eigene Arbeitseinheit gewidmet, die 90 Minuten lang ist. Eine Planungszelle beginnt üblicherweise mit allgemeinen Betrachtungen des Themas und geht im Verlauf des Verfahrens immer mehr ins Detail.

Wie läuft eine Arbeitseinheit ab?

Da die Teilnehmer*innen der Planungszellen in der Regel Laien sind, findet zu Beginn jeder Arbeitseinheit eine Einführung durch Expert*innen oder Vertreter*innen von Interessengruppen statt. Sollte es sich um ein umstrittenes Thema handeln, werden den Teilnehmenden durch verschiedene Referent*innen die unterschiedlichen Blickwinkel und Positionen vorgestellt. Durch die aufeinander aufbauenden Arbeitseinheiten und Informationen werden die Teilnehmer*innen im Laufe des Prozesses selbst zu Expert*innen für das vorliegende Thema.
Nach der Vermittlung wichtiger Informationen werden die Teilnehmenden mit zuvor festgelegten Fragestellungen in Kleingruppen zu je fünf Personen aufgeteilt, in denen sie die Fragen diskutieren und ihre Empfehlungen formulieren. Um zu verhindern, dass die meinungsbildenden Diskussionen der Bürger*innen durch die Moderation beeinflusst werden, finden die Diskussionen in den Kleingruppen unmoderiert statt.
Nach der Arbeit in Kleingruppendiskussion werden der ganzen Gruppe alle Empfehlungen vorgestellt. Anschließend haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, durch die Verteilung von Punkten jene Empfehlungen hervorzuheben, die aus ihrer Sicht besonders wichtig sind.

Abbildung 1 Schematische Darstellung des Ablaufs einer Arbeitseinheit

Welche Aufgaben habe ich als Bürgergutachter*in?

Die wichtigste Aufgabe der im Zufall ausgewählten Bürger*innen, ist es, ihre persönlichen Erfahrungen und Perspektiven in den Beteiligungsprozess einzubringen. Dies geschieht in der Regel in den Kleingruppen, in denen sie sich mit anderen Bürger*innen austauschen und gemeinsam ihre Empfehlungen formulieren. Wie bereits erläutert, werden die notwendigen Informationen für den Austausch zu Beginn jeder Arbeitseinheit durch Expert*innen oder Interessengruppen vermittelt. Eine darüberhinausgehende Vorbereitung ist nicht notwendig.

Was geschieht mit den Empfehlungen?

Die Empfehlungen aller Planungszellen werden durch das Moderationsteam miteinander verglichen und in einem Bürger*innengutachten zusammengestellt. Die erste Fassung des Gutachtens wird den Teilnehmenden zum Gegenlesen zugeschickt, um zu prüfen, ob die Empfehlungen korrekt wiedergegeben wurden. Die Bürgergutachter*innen haben die Möglichkeit, Änderungs- und Ergänzungswünsche einzubringen. Diese werden vom nexus Institut in der Überarbeitungsphase in die Erstfassung des Bürger*innengutachtens eingearbeitet. Das so überarbeitete Dokument ist die finale Fassung, die der Stadt München übergeben werden wird.

Ursprung des Beteiligungsverfahrens

Das Beteiligungsverfahren Bürger*innengutachten durch Planungszellen ist in den 1970er Jahren vom Wuppertaler Soziologieprofessor Peter C. Dienel entwickelt und wurde seitdem über 75-mal in Deutschland zu verschiedenen Themen eingesetzt. Das Verfahren zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Zufallsauswahl der Teilnehmenden
  • Aufteilung des Themas in Arbeitseinheiten
  • Vermittlung wichtiger Informationen
  • Diskussion in unmoderierten Kleingruppen
  • Zusammenfassung der Empfehlungen in einem Bürger*innengutachten